Magazin – Presse

Redaktioneller Beitrag (KOPO Ausgabe 11/2018) – Kommunalfinanzierung im Wandel

Und die Antwort auf die Frage, wieso elektronische Plattformen den Kommunalkreditmarkt erobern (werden).

Das Internet ist schon lange kein Neuland mehr und seit Apple 1976 den ersten PC für den Hausgebrauch vermarktete haben Informationstechnologien flächendeckend Einzug in unseren Alltag gehalten. Neue Medien sind nicht mehr wegzudenken und auch in den kommunalen Verwaltungen werden Prozesse im Sinne einer digitalen Kommune sukzessive digitalisiert. Wo aber starten, wenn man als Verantwortlicher der Kommune beschließt, den digitalen Wandel zu forcieren? Ein Blick in die Kämmereien hilft, einen möglichen Ausgangspunkt zu finden.

Digitalisierung spielt in Kämmereien schon lange eine wichtige Rolle

In kommunalen Finanzverwaltungen hat innovatives Umdenken schon vor einiger Zeit begonnen: nicht lange ist es her, dass Hängeregister zur Standardausstattung einer jeden Kämmerei gehörten und dass Auswertungen von Bestandspositionen oder die Betrachtung möglicher Risiken im Kreditbestand nur mit manuellem Aufwand möglich waren. Während Softwarelösungen für die Portfolioverwaltung heute oft zur Standardausstattung gehören, hielt die Idee einer digitalen Vermittlung von Kommunalkrediten vergleichsweise spät Einzug in die Kämmereien. Die so genannten First Mover, also Unternehmen, die allen voran neue Ideen vermarkten, hatten es hierbei zu Beginn nicht leicht, denn das Verständnis und die Akzeptanz für den digitalen Wandel im Kommunalkreditgeschäft mussten erst noch geschaffen werden.

Der Markt für Ausschreibungsplattformen in Deutschland zählt heute zwei gute Handvoll Anbieter. Hierbei unterscheidet sich das Angebot zwar in Art und Umfang, die Idee bleibt jedoch bei allen Teilnehmern nahezu identisch: analoge Kreditvergabe- und Abwicklungsprozesse möglichst effizient über digitale Medien darzustellen.

S-Finanzgruppe: Transformation in die digitale Welt

Die S-Finanzgruppe ist in der Kommunalfinanzierung der wichtigste Partner der Gemeinden und Gemeindeverbände. Von einem ausstehenden Kreditvolumen in Höhe von rund 152 Mrd. EUR finanzieren Sparkassen und Landesbanken insgesamt 40%. Im Herbst 2016 bildete die Helaba Landesbank Hessen-Thüringen daher ein Projektteam mit dem Ziel, eine auf das Kommunalkreditgeschäft ausgerichtete Plattform zu entwickeln, welche die Belange der öffentlichen Hand und der Kreditgeber gleichermaßen berücksichtigt. Die Entwicklung der Lösung fand unter Einbezug von Kommunen und Sparkassen sowie Kommunal- und Sparkassenverbänden statt. Im Juni 2018 entstand die „komuno GmbH“. Gründer und Gesellschafter ist neben der Helaba Digital GmbH & Co. KG die international tätige Beratungs- und Softwareentwicklungsgesellschaft Lucht Probst Associates GmbH, die über langjährige Erfahrung innerhalb der S-Finanzgruppe und im kommunalen Sektor verfügt. komuno ist eine webbasierte und sichere Lösung mit der Infrastruktur eines digitalen Marktplatzes.

Mit komuno wurde dem, zuvor von Start-Ups aus der Finanzbranche dominierten Plattformmarkt, erstmals ein kommunaler Anstrich verpasst: Neben dem funktionellen und inhaltlichen Umfang unterscheidet sich komuno in mindestens einem weiteren Punkt von anderen Lösungen – dem Kontakt zu den Plattformnutzern. Als Mehrheitsgesellschafter mit 51% Anteilen brachten die Vertreter der Helaba von vorneherein langjährige Kommunalerfahrung, ein hohes Maß an Fachwissen sowie die Nähe zu den Sparkassen mit ein.

Seit dem 03. September 2018 ist komuno live und kann von Finanzverantwortlichen aus Städten, Gemeinden und Landkreisen sowie Mitarbeitern aus Sparkassen und Landesbanken aktiv für die Platzierung von Ausschreibungen sowie Angeboten verwendet werden. Die Helaba agiert hierbei auch als eines der teilnehmenden Kreditinstitute und nutzt die Plattform ab sofort als weiteres Medium zur Bearbeitung von Kreditausschreibungen. Im Falle eines erfolgreichen Abschlusses entrichtet die teilnehmende Bank eine Transaktionsgebühr an die komuno GmbH, weitere Kosten existieren nicht. Ab dem kommenden Jahr ist eine Öffnung von komuno für weitere Anbieter außerhalb der S-Finanzgruppe geplant.

komuno ist die Lösung für Kommunalkunden und Finanzinstitute

komuno deckt derzeit den grundlegenden Finanzierungsbedarf ab: Liquiditätskredite und Investitionsdarlehen. Neuaufnahmen und Umschuldungen sind hierbei in unterschiedlichen Ausgestaltungen und unter Berücksichtigung vielfältiger Zinsbindungstypen darstellbar und Weiterentwicklungen auf zusätzliche Produkte und ein umfangreicheres Leistungsspektrum sind bereits heute fest eingeplant.

komuno zu nutzen heißt auch, den Ausschreibungsprozess revisionssicher und effizient zu gestalten und somit eine echte Kostenersparnis zu erzielen. Ein Vier-Augen-Prinzip, Systembenachrichtigungen, eine automatische Abschlussdokumentation und eine Schnittstelle zu S-Kompass, dem Schuldenma-nagement-System der S-Finanzgruppe, stellen nur einen Ausschnitt des Mehrwerts für Kämmereien dar. Kreditinstitute erhalten übersichtlich aufbereitete Haushaltskennzahlen sowie haushaltsrechtliche Dokumentation und zudem ab dem kommenden Jahr die Möglichkeit, einzelne Prozessschritte via Schnittstelle in Ihr Kernbanksystem zu übertragen. Diese weiteren Prozessdigitalisierungen führen zu Einspareffekten, die die Transaktionsgebühren für erfolgreiche Abschlüsse teilweise nivellieren.

In den vergangenen Wochen wurden Vor- und Nachteile digitaler Plattformlösungen vielfach beleuchtet. Festhalten lässt sich, dass das Interesse der Kommunalvertreter merklich wächst. Ein zunehmender Finanzierungsbedarf, das mögliche Ende der Niedrigzinsphase sowie strengere Kapitalvorschriften für Banken, könnten dazu führen, dass sich das Kreditangebot für Kommunen zukünftig ändert. Kämmereien und Banken sind in diesem Kontext auf der Suche nach einer verlässlichen Lösung, die den etablierten Kreditvergabeprozess nicht ändert, sondern lediglich auf ein neues, effizien-teres Medium transportiert. Diese Voraussetzungen schafft die komuno GmbH, indem sie in den vergangenen Monaten eine Applikation entwickelt hat, die kommunale Standards mit innovativen Ideen vereint.

komuno: das ist kommunal, digital, überregional.

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